Dr. Franz Höchtl

Kulturlandschaft und nachhaltige Landnutzung in der Elbtalaue

13.11.2018 · „Wo sind hier die Berge?“ Aus der Oberpfalz kam der Agrarbiologe Franz Höchtl ins Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Hier genießt er die Elbhöhen zwischen Bleckede und Hitzacker.

Interview mit Franz Höchtl

Inter­view mit Dr. Franz Höchtl, Agrarbiologe
Autorin: Corinna Hesse

Ans Flach­land musste sich Franz Höchtl, der aus Bayern stammt und lange in Baden-Würt­tem­berg gelebt hat, erst gewöhnen. In der Verwal­tung des Biosphä­ren­re­ser­vates Nieder­säch­si­sche Elbtalaue in Hitz­acker leitet er das Dezernat für „Infor­ma­tion, Bildung, nach­hal­tige Regio­nal­ent­wick­lung, Forschung und Doku­men­ta­tion“. In seiner Frei­zeit steigt er am liebsten hoch hinaus: Auf den Aussichts­türmen im Elbetal genießt er den weiten Blick.

Hoch hinaus: von Aussichtstürmen, Wanderdünen und Steilhängen

Verblüf­fend: Je mehr man sich mit der Kultur­land­schaft rund um die Elbe beschäf­tigt, desto hüge­liger wird sie! Denn die Eiszeit hat Geröll und Sand vor sich herge­schoben und ein abwechs­lungs­rei­ches Relief geschaffen, auf dem sogar Wander­dünen und Steil­hänge ihren Platz finden. Und der Mensch hat die Land­schaft weiter model­liert: Seit dem 12. Jahr­hun­dert zogen hollän­di­sche Siedler Gräben und bauten Deiche, um sich vor den Natur­ge­walten zu schützen und Feld­früchte anzu­bauen. Auf den feuchten Wiesen in der Aue graste das Vieh, das den Dünger für den Ackerbau lieferte. Auf den höher gele­genen, trockenen Flächen bauten die Menschen Getreide an.

Experimentierfeld für eine nachhaltige Landnutzung

Das Mitein­ander von Mensch und Natur zukunfts­fähig zu gestalten, ist ein zentrales Anliegen der welt­weit etwa 600 Biosphä­ren­re­ser­vate, und Franz Höchtl freut sich, an diesem großen Expe­ri­men­tier­feld für eine nach­hal­tige Land­nut­zung aktiv mitzu­wirken. Das Wich­tigste dabei: „die Poten­ziale der Land­schaft zu erkennen und offen zu sein für die Perspek­tiven anderer Menschen.“

Quizfrage: Was sind „Schirmarten“?
Tier- und Pflanzenarten, deren Schutz das Überleben eines ganzen Spektrums anderer Arten sichert
Tierarten, die andere Arten hüten und pflegen
Pflanzenarten, die Niederschläge vom Boden abhalten

Ein Kommentar

  1. Die Elbtalaue ist für mich eine wunder­schöne Gegend, die ich oft und gerne zum Radfahren und Foto­gra­fieren nutze (bin hier auch geboren und aufge­wachsen). Am liebsten bin ich auf dem Elbe­radweg unter­wegs (vor allem auf der nörd­li­chen Elbseite, da es hier südlich leider keinen durch­gän­gigen Radweg gibt). Ich würde mir wünschen, dass es hier noch mehr solcher Radwege geben würde, die größ­ten­teils Abseits von Straßen und Kraft­ver­kehr verlaufen. Das ange­hängte Foto entstand am Elbufer bei Pevestorf.

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