
Das Erbe der Vorfahren: Der Wendische Freundes- und Arbeitskreis
19.11.2018 · Ernst Stelte stellt die Arbeit des „Wendischen Freundes- und Arbeitskreises e.V.“ vor, dessen 1. Vorsitzender er ist. Er spricht über die Mitglieder, Aktivitäten, Ziele und Kooperationen.
Interview mit Ernst Stelte
Interview mit Ernst Stelte, Wendischer Freundes- und Arbeitskreises e.V.
Autorin: Antje Hinz
Mehr als vier Jahre hat Ernst Stelte für die Gründung des Wendenvereins geworben. Bereits nach der Grenzöffnung hatten der damalige Leiter des Lüchower Stadtarchivs und Vertreter des Landkreises Lüchow-Dannenberg Kontakt zur DOMOWINA aufgenommen, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen und voneinander zu lernen. Und so kommt es, dass Stelte nicht nur 1. Vorsitzender des „Wendischen Freundes- und Arbeitskreises e.V.“ ist, sondern zugleich Wendland-Beauftragter der DOMOWINA. Das ist der Dachverband der etwa 100 sorbischen Vereine in Deutschland bzw. die Interessenvertretung der Lausitzer Sorben.
Treffpunkt der Wendenfreunde
Die Treffen des Wendischen Freundes- und Arbeitskreis e.V. finden meist im Katholischen Pfarramt in Lüchow statt. Die Mitglieder treffen sich dort alle anderthalb bis zwei Monate. 2. Vorsitzenden des „Wendischen Freundes- und Arbeitskreis e.V.“ ist der Archäologe und Ethnologe Dr. Arne Lucke, Kassenwart ist der Journalist Martin Fricke und Schriftführer Michael Zuther.
Pflege des wendischen Erbes
Im Interview berichtet Stelte über die Aktivitäten des Vereins. Die Wendenfreunde führen als Verein jene Themen weiter, für die sie sich bereits als freie Initiative engagiert haben. Es geht vor allem um die Pflege des wendischen Erbes und der dravänopolabischen Sprache der Kulturregion Hannoversches Wendland sowie benachbarter Regionen im Elberaum. Gegenwärtig streben die Wendenfreunde eine assoziierte Mitgliedschaft bei der Domowina an. Es sind bereits Verbindungen in nahezu alle Teile der „Germania Slavica“ geknüpft worden.
Slawische Verbindungen zwischen dem Wendland und der Griesen Gegend
Ein Netzwerk wendischer bzw. slawischer Museen soll aufgebaut werden, den der Freundeskreis 2016 mit einer Fachtagung in Lüchow einleitete. Begleitend zum Projekt „Regiobranding Griese Gegend-Elbe-Wendland“ wurden auch Kontakte zu Regionalkundlern im benachbarten Mecklenburg geknüpft. Das Material auf der Internetseite www.wendland-episode1.de können Pädagogen für die Vorbereitung regionalkundlicher Unterrichtseinheiten nutzen. Der „Wendische Freundes- und Arbeitskreis e.V.“ möchte zukünftig in einem Ort im Wendland einen alten traditionellen Kreuzbaum errichten und öffentliche Vortragsveranstaltungen zu wendischen bzw. slawischen Themen ausrichten.